ENZERSDORFER DRAMATURGIE
Seit 2014 ist Gerald Szyszkowitz Schauspieldirektor der Sommerspiele Schloss Hunyadi in Maria Enzersdorf.
1. Bisherige Tätigkeiten
Gerald Szyszkowitz wurde an der Universität Wien zum Dr. phil. im Fach Theaterwissenschaft promoviert, war Assistent von Willi Forst und Peter Palitzsch, inszenierte von 1962 bis 1968 an den
Theatern in Stuttgart und Hannover, war von 1968 bis 1972 Chefdramaturg und Regisseur an den Vereinigten Bühnen Graz, von 1972 bis 1994 - mit einer kurzen Unterbrechung als Musikchef -
Fernsehspielchef des ORF, danach zehn Jahre Direktor der Freien Bühne Wieden, und hat sich sehr gefreut, als ihm im Sommer 2013 die Position des Schauspieldirektors der Sommerspiele Schloss
Hunyadi angeboten wurde.
2. Über den Stil der Theaterarbeit
Gerald Szyszkowitz ist ein Anhänger des Theaters von ARISTOTELES. Das Theater hat immer noch einen großen politischen Stellenwert in der Gesellschaft. Jedes Stück soll in direkter Rede eine
bewegende Handlung erzählen, durch eine Pripetie, eine Umdrehung, soll Großes gestürzt und Niedriges erhöht werden, wodurch das Publikum eine Katharsis erlebt, eine Reinigung der Gefühle und der
Gedanken. Eine Einheit der Zeit und der Handlung ist dabei hilfreich. (Die ´Einheit des Ortes´ ist eine nacharistotelische Erfindung.)
Gerald Szyszkowitz ist auch ein Bewunderer der Bühne des großen Dramatikers SHAKESPEARE. Das kommt dem Stil der SOMMERSPIELE SCHLOSS HUNYADI entgegen. Denn wenn die Sonne scheint, wird im
Schlosshof gespielt - dessen Wirkung nicht von einem Bühnenbild lebt -, und im Regen wird im ersten Stock des Schlosses in einem Saal gespielt.
Neben Aristoteles und Shakespeare ist auch Gotthold Ephraim LESSING ein bewundertes Vorbild. Vor allem wegen seiner Forderung nach ´gemischten Charakteren´, nach Bühnenfiguren die weder nur gut,
noch nur böse sein dürfen. Wichtig ist: Alle Motive ihrer Handlungen müssen von den Zuschauern verstanden werden, und der Autor soll sich bemühen, bei seinen Zuschauern Furcht und Mitleid zu
erregen ... Ein besonderer Punkt der Wertschätzung ist auch, dass Lessing in seiner ´Hamburgischen Dramaturgie´ seine Überlegungen zu seiner Theaterarbeit seinem Publikum auch immer gleich als
´Programmheft´ mitgegeben hat. Deswegen gibt es auch bei den Sommerspielen Schloss Hunyadi in jedem Programmheft einen weiteren Teil einer ´Enzersdorfer Dramaturgie´, in dem alle Beteiligten und
alle Zuschauer die Beweggründe und Entscheidungen beim Zustandekommen der Premieren, speziell der Uraufführungen mitverfolgen können.
Als Assistent von Peter Palitzsch hat sich Gerald Szyszkowitz auch ausführlich mit BRECHT auseinandergesetzt, dessen Genauigkeit bei der Theaterarbeit er schätzen gelernt hat. Auch sein soziales
Verantwortungsgefühl und seine Forderung nach einer asketischen, aber doch immer ästhetischen Bühne.
3. Pläne
Gerald Szyszkowitz hat vor, in jedem Jahr ein Stück von Arthur Schnitzler zu zeigen. Das Ziel ist, sein Gesamtwerk vorzustellen. Damit die Sommerspiele Schloss Hunyadi aber nicht in den Ruf
kommen, ein museales Unternehmen zu sein, werden wir in jedem Jahr eine Uraufführung anbieten, die zu dem Schnitzler-Stück in Beziehung steht. Und wenn möglich, werden wir zusätzlich immer auch
eine Uraufführung mit Maria Enzersdorfer Laien oder Schülern machen. Denn ein Fernziel ist: Junge Leute sollen auf die Dauer nicht nur Tennisstunden oder Klavierstunden nehmen, sondern auch
Schreibstunden oder Spielstunden. Denn die Produktivität regt die Beobachtungslust an, die Phantasie und den Ordnungswillen.
FÜR DETAILS ZU DEN STÜCKEN BITTE AUF DEN TITEL KLICKEN
18. Stück, 27. Juni bis 29. Juni 2018
MARLOWES ROMEO UND JULIA IN KRETA
17. Stück, 20. Juni bis 22. Juni 2018
16. Stück, 29. Juni bis 30. Juni 2017
MARLOWE und DIE GELIEBTE VON LOPE DE VEGA
15. Stück, 21. Juni bis 23. Juni 2017
14. Stück, 21. Juni bis 23. Juni 2017
13. Stück, 29. Juni bis 1. Juli 2016
12. Stück, 22. bis 24. Juni 2016
11. Stück, 1. bis 3. Juli 2015
ICH WEISS ES WIRD EINMAL EIN WUNDER GESCHEHN ODER
SZENEN UND CHANSONS AUS DEM WIENER WERKL
9. Stück, 24. bis 26. Juni 2015
8. Stück, 17. bis 19. Juli 2014
UNGEHORSAM? UM GOTTES WILLEN!
ASYLWERBERSCHICKSALE IN ENZERSDORF - WIR IN ST. GABRIEL
FRAUEN IN ENZERSDORF - HUNDERT JAHRE NACH ARTHUR SCHNITZLER
5. Stück, 10. bis 12. Juli 2014
LIEBELEI
von Arthur Schnitzler
WARUM TURRINIS ARBEITERSAGA SCHLIESSLICH DOCH NOCH GESENDET WURDE
von Gerald Szyszkowitz
3. Stück, 7. April 2014
IN DEN WÄLDERN AM BACH BLÜHT
DER FRÜHLING ODER
DIE EHRE DER KOLLABORATEURE IM WIENER WERKEL
von Gerald Szyszkowitz
2. Stück, 10. März 2014
GROSSE SZENE
FÜR JOHANNA THIMIG nach Arthur Schnitzler von Gerald Szyszkowitz und
WEIHNACHTSEINKÄUFE von Arthur Schnitzler
1. Stück, 30. Jänner 2014
Szenische Lesung des Stückes
DER OBERZERIMONIENMEISTER HUNYADI ODER
DIESE UNANGENEHME GESCHICHTE MIT DER VETSERA
von Gerald Szyszkowitz