Direktion Freie Bühne Wieden

Uraufführung 15. Juni 2003

RUDI THAYA ODER OSTERSCHNEE
von Gerald Szyszkowitz
Theaterstück in zwölf Bildern nach Motiven des Romans

Rudi Thaya - Rainer Stelzig 
Franziska, seine Frau - Michaela Ehrenstein
Oginski - Christian Ghera
Janka Oginski - Anita Kolbert
Gotthard Tagger - Marcus Strahl
Theres Rosendorfer - Manuela Seidl
      
Regie und Bühne: Gerald Szyszkowitz
Assistenz: Peter Poppmeier
Klavier: Keiko Kuwahara
Kostüme: Gabi Weninger
Fotos: Rolf Bock
Die Handlung spielt in Wien und im Waldviertel


Volkmar Parschalk, Krone, 19. 9. 2003

EIN VIRTUOSES KAMMERSPIEL
Rudi Thaya in der Freien Bühne


Seit 2001 ist Gerald Szyszkowitz, der frühere Fernsehspielchef des ORF, Leiter der von Topsy Küppers ins Leben gerufenen Freien Bühne Wieden. In zwei Jahren hat er dreizehn Uraufführungen herausgebracht. Auch für 2003/2004 sind Uraufführungen von Erika Mitterer, Thomas Enzinger, Peter Poppmeier, Herbert Rosendorfer und Peter Turrini geplant.
Eröffnet hat Szyszkowitz mit dem Schlussstück seiner eigenen dramatisierten 'Thaya-Romantrilogie', die anhand einer Dynastie aus dem nördlichen Waldviertel den Untergang von Noblesse und Herzensadel und das Aufbrechen einer neuen Zeit vorführt. 'Rudi Thaya oder Osterschnee' bringt das Ende von Rudi Thayas Ehe, die Emanzipation seiner Frau Franziska, die als Chansoniere nach Wien zurückkehrt, das Eingehen neuer Beziehungen und den Untergang des letzten Thaya in Suff und Selbstmord.
Wie immer bei Szyszkowitz, der auch selbst subtil Regie führte, bestechen die Leichtigkeit der Dialoge, die souveräne Darstellung vielfältiger Beziehungen und Herzensschlampereien und letztlich die Ausgesetztheit seiner Figuren, die mit Liebe, Sexualität, Untreue und Wandel, der Wertvorstellungen nicht fertig werden.
Michaela Ehrenstein, Rainer Stelzig, Marcus Strahl, Anita Kolbert, Manuela Seidl und Christian Ghera sind die Interpreten eines virtuosen Kammerspiels, in dessen Pausen Keiko Kuwahara Gustav Mahler auf dem Klavier spielt.