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Ein Sommernachtstraum am Wörthersee oder Wann ist die Familie Lustig aus Graz verschwunden
Theaterstück in fünf Akten von Gerald Szyszkowitz
Lore Puntigam Anita Kolbert
Fehsi von Reininghaus, Filmemacher Wilhelm Prainsack
Helma Ehrenstein, aus Washington DC Michaela Ehrenstein
Sascha Puntigam Robert Ritter
Osama, ein junger Mann aus Gaza Claudio Györgyfalvay
Hans-Jörg Puntigam Ralph Saml
PAUSE nach dem 3. Akt
Regie Gerald Szyszkowitz
Assistenz / Licht / Ton Stefanie Gutmann
Bühne Szyszkowitz / Gutmann / Ehrenstein
Kostüme Babsi Langbein
Musik Béla Fischer
Medienbetreuung ALLEGRIA PR, Mario Reiner
Probenfotos Rolf Bock
Layout Elis Veit
Helma
stammt aus einer altösterreichischen Emigrantenfamilie und leitet das Hebräisch-Institut
der Catholic University in Washington DC. Dort hatte sie vor einigen Jahren eine
Liebesgeschichte mit dem österreichischen Gastprofessor Sascha Puntigam aus Graz, deswegen ist sie nun nach Österreich gekommen, um mit ihm über eine eventuelle
gemeinsame Zukunft zu reden, aber auch besonders darüber, wie das damals gewesen ist, als seine Familie die Getreidejuden der Firma seines Großvaters „beerbt“ hat. Bald jedoch merkt sie, dass andere Österreicher – wie zum Beispiel der junge Filmregisseur Felix von Reininghaus ungleich kritischer über die Puntigam-Firma denken als ihr Sascha.
Sascha
ist der jüngere Sohn des „alten Puntigam“ und also nicht der Haupterbe des Mühlenbetriebes
in Graz, weswegen er schnell seine Begabung in eine akademische Richtung gelenkt hat. Erst beendete er ein Medizinstudium, dann „Fainansing“, und nun beschäftigt er sich auch noch mit der „künstlichen Intelligenz“ in Peking. Aber da tritt ihm nun plötzlich seine hemalige
Freundin Helma entgegen, wo er doch gerade noch ein paar Stunden mit der reihum bekannten Tschecki segeln war – und wo ihn doch auch noch immer seine Schwägerin Lore unübersehbar anlächelt – und schon weiß er ein paar Sekunden lang nicht, für wen er sich
entscheiden soll, denn das Unübersehbare ist, dass diese Amerikanerin genau darüber
ständig mit ihm reden will, was er seit Jahrzehnten auf Teufel komm raus verdrängen will, was nämlich damals mit den „Getreidejuden“ seines Großvaters passiert ist.
Felix von Reininghaus
genannt Fehsi, ist ein „Freund der Familie Puntigam“, der hier in der Sommervilla der
Familie am Wörthersee genau beobachtet, was da rund um ihn passiert, weil er an einer Serie über diese Familie arbeitet, die er, ein Freier Mitarbeiter des ORF, den Küniglbergern als Ersatz für die „Vorstadtweiber-Serie“ anbieten will. Sein Vorbild ist der Buddenbrooks-Roman, in dem Thomas Mann so furios den Niedergang eines Unternehmer-Clans beschrieben hat.
Lore
Puntigam hatte in ihrer Jugend in Graz eine kurze Affäre mit dem feschen Studenten Sascha Puntigam, als der jedoch ein Stipendium in die USA bekam, war der sehr junge Mann sehr
schnell weit weg, da sie aber langsam spürte, dass sie den kleinen Hansl bekommen wird, entschied sie sich dafür, seinen älteren Bruder für sich zu interessieren, und da der tatsächlich Interesse zeigte, entschloss sie sich schnell, nun ihn zu heiraten, denn immerhin war er ja als älterer Bruder der Alleinerbe der mächtig in den Himmel ragenden Grazer Puntigam-Mühle.
Osama
ist der mittlerweile in ganz Österreich bekannte Palästinenser, der in der Wiener Terrornacht einen verletzten Polizisten unter eigener Lebensgefahr aus der „Gefahrenzone“ gezogen hat.
Hans-Jörg
Puntigam ist der Alleinerbe und Chef der Grazer Puntigam-Mühle. Aber mittlerweile wollen ihn alle seine Banken zwischen Düsseldorf und Klagenfurt weghaben, und da auch die erhoffte reiche Braut seines Bruders aus Amerika sich als Illusion erweist, und da vor allem zu allem Erniedrigenden auch noch seine Frau nun – nach Jahrzehnten – zugibt, dass
keineswegs er die große Liebe ihres Lebens gewesen ist, sondern ausgerechnet sein fescher Bruder Sascha, verlässt ihn die letzte Lebenslust, und alle in diesem Sommerhaus am Wörthersee sehen, dass dieser Hans-Jörg Puntigam nicht die geringste Lebenskraft mehr hat.
Robert Stolz und Hermann Leopoldi
Uraufführung Freie Bühne Wieden
und bei den Sommerspielen Schloss Sitzenberg 2008
Robert Stolz verläßt - wie auch sein jüdischer Freund Hermann Leopoldi - vor dem zweiten Weltkrieg Wien, weil nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland die Texte seiner jüdischen Librettisten den Nazis nicht ´deutsch´ genug gewesen sind, darf aber nach dem Krieg in Israel seine Texte wieder nicht singen lassen, weil sie z u deutsch sind. Erst dank der Vermittlung des heutigen Präsidenten Schimon Peres wird ihm schließlich doch noch erlaubt, bei seinem ersten Konzert im Frederick-Mann-Auditorium in Tel Aviv seine Lieder deutsch singen zu lassen ... Und wie von ihm erwartet, wird das Konzert gerade deswegen ein Riesenerfolg.
Schiller und die Schwestern Lengefeld
Uraufführung Freie Bühne Wieden
Friedrich Schiller hatte, wie man den Briefen entnehmen kann, eine beglückende Liebesgeschichte mit seiner Frau u n d mit seiner Schwägerin. In der Schule haben wir das nicht gelernt, aber: Die Drei lebten in Weimar lange Zeit zu dritt unter seinem Dach. In seiner dichterisch produktivsten Zeit.
Schnitzler und das süsse Mädel
Uraufführung Freie Bühne Wieden
und bei den Sommerspielen Schloss Sitzenberg 2007
Dieses Stück ist eine Collage aller Tagebuchnotizen und Briefe von Arthur Schnitzler, die mit seiner Langzeitgeliebten, der Schauspielerin Mizi Glümer zu tun haben, und ist gleichzeitig eine Collage aus allen Szenen der Stücke "Anatol", "Das Märchen", "Freiwild" und "Der einsame Weg", zu denen ihn Mizi Glümer angeregt hat. - Bild: Ehrenstein, Kurmayer
Arthur Schnitzlers Fanny
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2007
eine Dramatisierung der Schnitzler-Novelle "Frau Berta Garlan"
Bild: Ehrenstein, Ghera
Der Maler Schiele aus Tulln
Uraufführung Freie Bühne Wieden
und bei den Sommerspielen Schloss Siztzenberg 2006
Auch Egon Schiele spricht in diesem Stück praktisch nur mit seinen eigenen Worten. Grundlage sind die Verhörprotokolle, die Gerichtsprotokolle und seine Briefe an die beiden Frauen Wally Neuzil und Edith Harms.
Bild: Ritter, Ehrenstein
Direktor Mahler
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2006
Dieses Stück ist eine Paraphrase auf das Schnitzlerstück ´Professor Bernhardi´. So wie der Professor Bernhardi von seinen antisemitischen Gegnern aus seinem Spital vertrieben wird, so wird der Operndirektor Gustav Mahler von seinen antisemitischen Gegnern aus der Oper vertrieben.
Bild: Ehrenstein, Haberl
Figl vom Tullnerfeld
Uraufführung Freie Bühne Wieden
und bei den Sommerspielen Schloss Sitzenberg 2005
Auch der "Figl vom Tullnerfeld" spricht fast durchgehend Originaltexte. Bei der Verhaftung durch die Nazis genauso wie bei den Staatsvertragsverhandlungen. Und bei seiner Abschiedsrede, bei der alle schon wussten, dass er totkrank ist.
Bild: Rühmkorf
Tschechow
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2005
Fast alle Texte, die meine Figur Tschechow in diesem Stück spricht, sind original. Entweder aus seinen Briefen oder aus seinem Stück ´Onkel Wanja´, das in seiner dramaturgischen Situation recht genau die Situation spiegelt, die entstand, als Tschechow seine Frau überraschend seiner Mutter und seiner Schwester präsentierte.
Bild: Schwabe, Rühmkorf, Thimig, Ehrenstein
Schubert
Uraufführung Freie Bühne Wieden
und bei den Sommerspielen Schloss Sitzenberg 2004
Ich wollte mit diesem Stück, in dem Schubert nur Texte spricht, die von ihm überliefert sind, nicht nur zeigen, was für ein göttlicher Musiker dieser Mann gewesen ist, sondern auch, wie armselig er als Syphilitiker gelebt hat.
Bild: Rühmkorf, Renhardt, Mathon, Ehrenstein, Strahl
Rudi Thaya oder Osterschnee
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Maria Enzersdorf 2003
Bearbeitung des gleichnamigen Romans
Bild: Stelzig, Ehrenstein
Play Schnitzler
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2003
Bei diesem Stück versuchte ich zwei Versdramen von Arthur Schnitzler in Prosa neu zu schreiben und sie so miteinander zu verbinden, dass die beiden Stücke ein neues ergeben.
Bild: Stelzig, Ehrenstein
Franziska Thaya oder Der Seitenwechsel
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2002
eine Bearbeitung des gleichnamigen Romans
Bild: Ritter, Ehrenstein
Ich weiss auf der Wieden ein kleines Hotel
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2002
nach einer Idee von Marc Camoletti
Bild: Gert, Budischowsky
Szymanski oder Man kann das ganze Fernsehen umbringen, aber doch nicht seinen Chef
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2001
eine Bearbeitung des gleichnamigen Romans
Bild: Wittig, Ehrenstein
Der Thaya
Uraufführung Freie Bühne Wieden, Wien 2001
eine freie Bearbeitung des Romans "Der Thaya"
Bild: Ehrenstein, Stelzig