Gerald Szyszkowitz - Werke: Prosa

 

 

 

 

Wie man wird was man sein möchte

Verlag Morawa 2022

 

 

Buchbesprechung von Mathias Mander

 

Binnen Sekunden wird hier das Wort „Literaturuniversum“ für die 25-jährige Epoche des ORF-Fernsehspielchefs Gerald Szyszkowitz genannt. Deshalb zitiere ich das astronomische Universum als multizentralen Komplex von Galaxien – Sterne, Planetensysteme, Gasnebel, Staubwolken, dunkle Materie: die Sternenstädte pendeln fadenartig aufgereiht im Raum. Ein alles bestimmendes Zentrum hat sich nicht gebildet, sondern es gibt viele nach ähnlichem Muster aktive Filamente und Superhaufen im All. Hierbei ziehen sie während zyklischer Annäherungen ganze Sternensysteme aus Nachbargalaxien an sich, was die Anziehungskräfte ständig verändert …

 

Der 1938 in Graz in eine einnehmend schöpferische, gebildete, kinderliebende Familie hineingeborene Gerald Szyszkowitz hat als 10-jähriger in den Kasematten des die Stadt krönenden Schloßbergs in Goethes Urgötz den kleinen Sohn des Götz von Berlichingen gespielt, (S. 25, „verdammt viel Text“), später das Grazer Akademische Gymnasium besucht; seinem Vater durfte er beim Bücherschreiben praktisch helfen (S. 188 ), und seine Mutter redete mit ihm stundenlang (beim Bügeln) über seine Ausbildung (S. 24).  1960 promovierte er in Wien zum Dr. phil. und trat mittellos seine empirische und pragmatische - Welterfahrung schaffende, auch deshalb nicht fremddotierte! – lange Weltreise an. (S. 55 „kann einer wie ich …überleben?“: Und wie er kann! Atemberaubend!). Ab 1962 zurück in Europa startete der ebenso hochbegabte wie fleissige, beflügelte wie sorgfältige Kunst- und Literaturkenner und – könner sein Lebenswerk: Um zu werden, d e r  er sein wollte, wozu er zunächst jahrelang erarbeitete, w a s  er sein mochte: Regieassistent, Regisseur für Theater- und Filmprojekte, Dramaturg, Chefdramaturg, Theaterautor an ersten Plätzen im deutschsprachigen Großraum, (Bonn, Dortmund, Wilhelmshaven, Hannover, Stuttgart, Baden-Baden, Frankfurt, Graz…). Dann  ab 1972 fast 25 Jahre Fernsehspielchef des ORF. Gepriesener Prosaautor, meisterhafter Dramatiker, Direktor seines eigenen Theaters in  Wien, Leiter der Sommerspiele Schloß Hunyadi in Maria Enzersdorf bei Wien: Er hat über 20 starke Romane geschrieben, 50 eigene Theaterstücke verfasst und aufgeführt, 1000 Filme initiiert und/oder produziert. 

 

Der 83-jährige schenkt uns jetzt ein lebenspralles, blitzgescheites, literaturversiertes, in Zeitgeschichte beschlagenes, moralisch lupenreines, uns bereicherndes und bestärkendes Erinnerungsbuch. Sieben Mal erscheint in ihm die kongeniale literarische Fachkollegin Uta Wierer-Keiser, im Bayrischen Rundfunk tätig gewesen, aber längst Uta Szyszkowitz, seine Ehefrau, Übersetzerin u.a. von Jean Genet und Ghelderode, seit 1964 Familienmutter… 1960 hatte sie darauf bestanden, ihm 100 DM als Notgroschen auf die sonst undotierte Weltreise mitzugeben… Was für ein schicksalbestimmendes Zeichen! (S. 55, 59, 91, 92 Heirat, 107, 157, 191).  

Dieser Lebens- und Leistungsbericht  erfüllt ganz besonders die Regel: Die packendsten Bücher schreiben Autoren, die als Einzige deren besonderen Stoff entfalten können: Hier also die Entstehung, den spannenden Aufgang, die weiterleuchtende Wirkung jenes expandierenden Literaturuniversums seiner Epoche. Dieses Buch hält sein Versprechen: So wie Dante durch Hölle, Fegefeuer und Himmel begleitet wird, eröffnet uns der Kunstmensch, Weltmann, Produktionsheld, Menschenfreund, dieser tatkräftig streitbar wahrheitsgezogene Gerald Szyszkowitz die dramatische Entstehung unseres Bewusstseins vom Welt- und Schicksalsgewirk: Oft werden wir beim Lesen der Schilderung seiner hingebungsvoll rekapitulierten Jahrzehnte an die Beschwörung in Goethes Faust-Prolog erinnert: „Die Sonne tönt … in Brudersphären Wettgesang … es wechselt Paradieseshelle mit tiefer schauervoller Nacht … Stürme brausen um die Wette und bilden eine Kette der tiefsten Wirkung rings umher…“   

 

Und wie heißen nun die Geistes-Galaxien im Szyszkowitz - Universum (statt Milchstraße, Andromeda, Sagittarius, Aquarius, Ursa…)? 

 

Demonstrative Nennung von Persönlichkeiten, die in seinem neuen Buch nicht etwa nur genannt werden, sondern die mit Dialogen, Briefen, Szenen, Denk- und Handlungsweisen im brodelnden Austausch mit dem Autor wichtige Kunst- und Lebenseinblicke bieten:     

Alexander Sacher-Masoch, Alfred Holzinger, Alfred Kolleritsch, Alma Seidler, Arthur Schnitzler, Axel Corti, Beppo Mauhart, Bernhard Wicki, Bruno Kreisky, Carl Szokoll, Christopher Marlowe, Dagmar Koller, Elias Canetti, Elisabeth Orth, Erika Mitterer, Ernst Wolfram Marboe, Ernst Hinterberger, Felix Mitterer, Franz Innerhofer, Franz Theodor Csokor, Franz Werfel, Fritz Eckhardt, Fritz Lehner, Georg StefanTroller, Gerd Bacher, Gerd Voss, Gerhard Roth, Gerhard Weis, Gernot Wolfgruber, Gottfried von Einem, Guido Wieland, Hannes Androsch, Hans Moser, Harald Sommer, Helmut Berger, Helmut Zilk, Herbert Rosendorfer, Hilde Spiel, Ingeborg Bachmann,  Johannes Paul II, Jörg Mauthe, Josef Meinrad, Joseph Roth, Kirsten Dene, Kuno Knöbl, Kurt Sowinetz, Kurt Waldheim, Leopold Figl, Marcel Reich-Ranicky, Max Mell, Max von Sydow, Michael Haneke, Michael Scharang, Ödön von Horvath, Paula Grogger, Paulus Manker, Pavel Kohout, Peter Handke, Peter Kreisky, Peter Turrini, Magda und Romy Schneider, Rudolf Forster, Sixtus Lanner Thomas Bernhard, Thomas Pluch, Vaclav Havel, Walter Kappacher, William Shakespeare, Willi Forst, Willy Pevny, Wolf in der Maur, Wolfgang Arnold, Wolfgang Bauer, Xaver Schwarzenberger… 

Hier einige Inhalts-Skizzen aus Gerald Szyszkowitz` Erzählungen:

 

1.-  … 1973 bekam ich von unserem Generalintendanten eine Interne Mitteilung wegen der ALPENSAGA: „Diese Serie ist primitiver Klassenkampf auf Blut- und Bodenniveau“ … Also habe ich nach einigen lautstarken Diskussionen Gerd Bacher doch dazu gebracht, sich die erste Folge von „meinem Autor“ Turrini einmal vorlesen zu lassen. Und der las dann so fabelhaft mit all seinem mimischen Talent, dass mein Generalintendant … mir zuflüsterte, während ihm die Tränen über die Wangen rollten, in seiner Familie seien sie auch genau so arm gewesen, und deswegen sei sein Vater in die Salzach gegangen. (S. 9)

 

2.- Vom ‚Kronrat…‘ bekamen wir 1974 abrupt den Herrn Otto Oberhammer. Der nicht wie unser Bacher aus einem Verlag in den ORF kam, sondern aus dem Justizministerium… Erst einmal war da also nix mit unserer ALPENSAGA. Turrini: …“Ich habe angst vor terminen und vor menschen, die es gut mit mir meinen… einige Herren des ORF haben ihr interesse für eine realisierung des einen oder anderen stücks bekundet, geschehen ist bis heute nichts. … lieber szyszkowitz, über ihren schnellen brief hab ich mich gefreut... endlich reagiert einer wie ein mensch auf das was man sagt… ich verliere die freude an der arbeit, die klarheit, die unabhängigkeit, was weiß ich, und dass ich etwas dagegen tun will… es ist keineswegs der fall, dass ich mir das leisten kann, ich habe ständig schulden, und die paar tausender, die ich mit meinen stücken verdiene, reichen gerade dafür aus zu verhindern, dass man das telefon absperrt.“ (S.10)

Peter Turrini 11.10.1988: „Ich danke Dir also nicht nur die Möglichkeit des Drehbuchschreibens, sondern auch die einer kontinuierlichen, über 16 Jahre laufenden literarischen und künstlerischen Entwicklung.“ (S.14)

 

3.- Nur ein  einziges Mal war Gerd Bacher nach der Ausstrahlung eines unserer Fernsehspiele richtig verzweifelt – (nämlich wegen) des wichtigsten Teils des Thomas-Pluch-Fritz-Lehner-Mehrteilers DAS DORF AN DER GRENZE, da hatten alle drei Parlamentsparteien bei ihm protestiert… Der Generalintendant kam … bedrückt in  mein Büro…: Jetzt hab ich nicht nur keine Mehrheit mehr im Aufsichtsrat, jetzt ist da überhaupt kana mehr bei denen, der uns verteidigt. Wos moch ma?  Ich sagte mutig: „Sei stolz auf uns! Und sag denen das!“ (S.19)

 

4.- Wir hatten 1984 die erste öffentliche Vorführung unseres brandneuen Zweiteilers EINE BLASSBLAUE FRAUENSCHRIFT nach Franz Werfel vor hunderten Kulturwienern angesetzt, denn der Regisseur Axel Corti und ich waren überzeugt: es ist diesmal wirklich eine unserer besten Produktionen… Umso enttäuschter waren wir, dass ausgerechnet unser Generalintendant vor allen anderen laut schimpfend den Saal verließ… Er nannte unseren Film schnell schlicht und einfach „den letzten Schas.“ Ich darauf: „Ich finde diese BLASSBLAUE FRAUENSCHRIFT aber im Gegenteil als wunderbar. Und deswegen schick ich heuer auch gerade diesen Film zum Prix Italia!“ „Des hilft dem a nix mehr!“ sagte mein Generalintendant seufzend. … Aber schon ein  halbes Jahr später rief ich ihn aus Sardinien an … „stell Dir vor, Gerd, wir haben schon wieder gewonnen!“ „Womit denn?“ „Mit dem Film, von dem Du gesagt hast, das ist der letzte Schas.“  „Na sixst, da hab ich ja scho wieda recht gehabt…“ So war er. Internationale Erfolge vergötterte er. (S.17) 

 

5.- Nach der ersten Woche unserer Dreharbeiten an Fritz Lehners Schubert-Trilogie MIT MEINEN HEISSEN TRÄNEN war es zur „Finanzkatastrophe“ gekommen, „zu viel Materialverbrauch“. Ich bat den Auftragsproduzenten, den Regisseur, mit ihrem Produktionsleiter in mein Büro – das wurde die einzige Nacht, die ich in  all den 25 Jahren im Büro verbracht habe, und vom Abend bis zum Morgenrot haben wir erbittert gestritten. Ich hatte … Verträge mit Japan, Südkorea und halb Europa unterschrieben, also wollte ich unbedingt dass trotz der offenbar aufgezeigten „Kostenexplosion“ … ohne Unterbrechung weitergedreht würde. Endlich gegen neun  Uhr morgens waren die drei Verantwortlichen … zwar immer noch kämpfend, aber doch immerhin zusammen zum Drehort gefahren… In dem Moment musste ich – aber bitte sofort – ins Büro des Generalintendanten hinaufkommen, wo nun auch der Rechtsanwalt … kategorisch die sofortige Abberufung des Regisseurs direkt vom Generalintendanten verlangte. Gerd Bacher… winkte mich wieder einmal auf den Gang hinaus und fragte: „Um wieviel gehts denn?“ „Um 50 Millionen.“ „Und? Hast die Gschicht im Griff?“ Ich nickte. Befriedigt nickte auch er, ging zurück in sein Büro und sagte dem aufgeregten Herrn Rechtsanwalt…: „Mir ham die Gschicht im Griff.“

Für diesen Satz werde ich Gerd Bacher ewig dankbar sein. Er hat die drei Schubertfilme in dem Moment gerettet. – 1987 erhielten wir hiefür in Deutschland des Adolf-Grimme- Preis in Gold… (S.20)

 

6.- Klappentext der Buchausgabe des Franz Schubert-Films: „Höhepunkt im Bereich des ernsthaften Fernsehfilms!“ „Freiheit von der Last irgendeinem mythenumrankten Kinogenre gerecht werden zu müssen!“ Der große Stoff – das Leben und Wirken Franz Schuberts – muss nicht in 90 Minuten  erzählt werden. MIT MEINEN HEISSEN TRÄNEN ist in all seiner Komplexität ohne jede sauertöpfische Betulichkeit volle 280 Minuten lang…  Als ich in der letzten entscheidenden Programmsitzung tatsächlich der Geschäftsschädigung des ORF beschuldigt wurde … sagte ich: „Aber wir haben das Geld doch schon von unseren Ko-Partnern … Channel 4 in London, KBS in Soeul, SABC Johannesburg, Yleisradio Helsinki, Sveriges Televisione in Stockholm, MTC Budapest, RTV Ljubljana, NOS Hilversum und von …  Die Stimmung im Haus änderte sich erst, als bekannt wurde, dass wir allein in Deutschland drei Grimmepreise in Gold für unsere Filme erhalten hatten… (S.72, 73)

 

7. – Packende und ergreifende Würdigungen der Autoren Michael Scharang (S. 112ff); Felix Mitterer (S. 115 ff); Herbert Rosendorfer (S. 120ff); Georg Stefan Troller (S. 147ff); Gernot Wolfgruber (S. 174ff) ; Thomas Pluch (S. 177 ff). Max Mell ( S.52 und 67).

Auf Seiten 134 ff findet sich die genaue Beschreibung der 1977 auf das Fernsehspiel einschlagenden  Kottankrise wegen der parodistischen Krimiserie KOTTAN ERMITTELT.-  Ich las alle Kritiken, konnte das nicht verstehen. Nach 7 Jahren Fernsehspielpraxis weiss man doch schon vor der Sendung, was ungefähr die Kritiker nach der Sendung schreiben werden. Aber nein, ich sah nur minus, minus, minus. Mit einer Art von Groteskkrimi wollten wir in dem allgemeinen Krimi-Einerlei mit der Kottan-Reihe etwas Neues versuchen  … Doch der Zenker-Patzak-Humor hat sich… durchgesetzt. Wie vorgesehen haben wir den nächsten KOTTAN am 19.4.1978 gesendet und die Motorsportsektion des Polizeisportvereins Linz – hoch soll sie leben! – war die erste Polizeigruppierung, die dem ORF nach dieser Sendung offiziell mitteilte, dass die KOTTAN-Filme die Beliebtheit aller Kollegen im Raum Linz erkennbar gesteigert hatten. Denn nur, wer über sich selbst lachen kann, hat ein  Recht ernst genommen zu werden, schrieben uns die Linzer … (S. 135, 136, 137) Schließlich sind 28 anarchische KOTTAN-Folgen entstanden…

 

8.- Als ich am Morgen des 21.8.1968 ins Grazer Theater kam, sagte mir unser Pförtner: „Jetz sans do. Die Russen in Prag. Jetz sans einmarschiert.“ Ich hatte einen Freund in Prag, der hatte mir ein Stück versprochen. War das jetzt vorbei? Als Pavel Kohout noch auf dem Hradschin wohnte, hatte ich ihn zum ersten Mal besucht und ihn um ein Stück gebeten. Er war sofort angetan… Es musste bei mir im Steirischen Herbst unbedingt eine Uraufführung sein, er hatte gerade keines fertig .. wir machten einen Handschlagvertrag. Das Stück lag plötzlich in meiner Grazer Post, es hieß „Evol“. Ich mochte den Titel zwar nicht gleich, musste aber einsehen, dass man  auf Evol kommt, wenn man das Wort Love von rechts nach links liest. Ich habe es als Uraufführung selbst inszeniert. …Der Autor bekam weder vor der Premiere noch danach die Erlaubnis, sich die Aufführung anzusehen. Später kam er allerdings doch noch nach Österreich, aber nicht auf Kurzbesuch, sondern Emigrant. Und wieder versuchte ich einen Text von  ihm zu bekommen, diesmal eine Serie. Ich war … Fernsehspielchef in Wien. … Am 18.12.1987 schrieb er mir: „Lieber Gerald, für Deine neue Arbeit (Leiter der Musikabteilung des ORF) will ich Dir vor allem viel Spaß wünschen… Ich möchte mich bei Dir für alles Positive bedanken, das Du geleistest hast. … möchte ich aus tiefer Erfahrung prophezeien, dass Du Deinen Weg … nicht bereuen wirst… Wann immer Vergleichbares passierte, hat es letztendlich mein Leben wesentlich bereichert. Dein Pavel.“ - Die Pointe dieser Kohout-Serie ist, dass ich, als Gerd Bacher im Jahre 1990 wieder Generalintendant wurde, und ich also wieder Fernsehspielchef, diese Kohoutserie, die Pavel inzwischen als Buch in München herausgebracht hatte, verblüffenderweise doch noch auf unsere Fernsehschirme gebracht habe. In dem Exemplar seines Romans schrieb er am 18.1.1994: „Für Gerald, den Vater dieses Romans. (S. 50)

 

9.- Axel Corti: Wirklich mitgespielt habe ich selber in allen meinen 1000 ORF-Produktionen nur einmal: 1993 bei Axel Corti, diesem Zauberkünstler der Verzweiflung. Zwischen 1972 und 1994 habe ich 15 Filme mit Axel Corti produziert. U.a. die BLASSBLAUE FRAUENSCHRIFT und WELCOME IN VIENNA. Wir haben oft über Einzelheiten gestritten, aber jeder neue Film hat uns dann doch irgendwie noch enger zusammengebracht. (S.35) … Diesmal sagte ich zu eine Rolle in unserem RADETZKYMARSCH zu übernehmen. … Unser kalifornischer Partner verlangte die Absetzung des Regisseurs wegen der Produktionssumme…  Als es ganz kritisch war und Axel Corti es plötzlich ablehnte, auch nur ein Wort mehr über Einsparungen zu reden, bat ich ihn auf den Balkon: … aber er blieb auch mir gegenüber unzugänglich  … bis er – dieser große selbstbewusste Mann – seinen schweren Kopf auf meine Schulter legte, mich hilflos umarmte und hemmungslos in meine Jacke weinte…  Das Wunder geschah… Tag für Tag nur positive Meldungen.. alle Szenen waren im Kasten. (S. 35, 36, 37) Axel legte sich ein paar Tage zum Durchchecken in  eine Klinik, am 23.12.telefonierte er noch scheinbar ganz heiter mit mir, sagte dabei allerdings auch recht ernst, am 28. werde er wohl nicht am Drehort sein. Darüber ließ ich aber nicht mit mir reden. .. Na ja, sagte er, er werde sich bemühen.- An diesem seit Monaten von uns beiden vorgesehenen Drehtag nach Weihnachten ist er gestorben. „Zu viele weisse Blutkörperchen“, sagte seine Frau.

 

Besonderer Hinweis des Rezensenten für alle künftigen Besitzenden und Lesenden dieses großen Kunstschaffen-Erinnerungswerks: Die erste Seite des hardcovers außen in Farbe und das schwarz-weisse Titelfoto innen zeigen das Arbeitsbild vom RADETZKYMARSCH:  Bruno Dallansky, Max von Sydow, Axel Corti und – ihm gegenüber - Gerald Szyszkowitz. Gerald schreibt hierzu: „Wenige Tage, nachdem das Titelfoto aufgenommen worden war, wurde Axel Corti auf dem Arnsdorfer Friedhof begraben.“ (S. 39)

 

Wir verdanken dem Verfasser G.Sz. durch das farbige Coverfoto des hier zu würdigenden Buchs die textliche und optische Offenbarung des Gesichts Axel Cortis im Bewusstsein seines unmittelbar bevorstehenden Todes: durchgeistigt, liebevoll, allwissend, seelisch für immer ungebrochen vor aller ihm offenen Tragik und Schönheit. Das ergreifende Porträt als Andachtsbild. 

 

Obige nur neun Skizzen entstammen – zufällig ausgewählt – den fünfundvierzig Kapiteln der „Erinnerungen eines Fernsehspielchefs“. Ähnlich frappante zeitgeschichtlich/(kultur-)politisch sensationelle Schilderungen garantieren so manche Wiedererkennungsfreuden, hohen literarischen Lesegenuß und –gewinn. (z.B. einen großen Geschäftserfolg im Kloster Martinique … und die Todesangst in Saigon 1962, S. 55 – S. 63)

 

Die Frage, wer man sein möchte, begleitet implizit jeden Menschen. Die vorliegende explizite Bearbeitung der für deren positive Beantwortung maßgeblichen  Bedingungen durch den 83-jährigen Gerald Szyszkowitz bewirkt Bewunderung und Zuneigung: Sein einnehmender Erzählton („tagwandlerische Sicherheit und Eleganz“ lt. Peter Handke, S. 44), sein stets human inspirierter Zugang auf Personen und Themen. Hier hat uns ein kluger und fleißiger Zeitgenosse und Kollege sein Streben gezeigt: Es schenkte uns einen scharfen Denker voll Menschenliebe; einen geistvollen Weltmann; einen kraftvollen Macher mit Weisheit; einen großherzigen Universalisten. Vielen einen Freund. Dem riesengroßen Publikum eine Sonne! 

 

Bitte lesen! (Das zu unterlassen wäre Selbstschädigung.)

Matthias Mander  

 

ps:  Dem leidenschaftlichen Shakespeare-/Marlowe-(bzw. Shakespeare = Marlowe)- Forscher- und Aufklärer G.Sz. (s.S. 67, 100 – 106, 184) ein Knicks des Rezensenten mit einem Goethe-Fund bei Eckermann, 2.1.1824: „Ein dramatisches Talent“, fuhr Goethe fort, „wenn es bedeutend war, konnte nicht umhin von Shakespeare Notiz zu nehmen, ja es konnte nicht umhin ihn zu studieren. Studierte es ihn aber, so mußte ihm bewusst werden, dass Shakespeare die ganze Menschennatur nach allen Richtungen hin und in allen Tiefen und Höhen bereits erschöpft habe, und dass im Grunde für ihn, den Nachkömmling, nichts mehr zu tun übrig bleibe. Und woher hätte einer den Mut nehmen sollen, nur die Feder anzusetzen …!“

Eckermann: „… so kann man nicht umhin, seine riesenhafte Größe als ein Wunder anzustaunen… versetzt man sich auf den Boden seines Landes und in die Atmosphäre des Jahrhunderts, in dem er lebte, studiert man ferner seine Mitlebenden und unmittelbaren Nachfolger, atmet man die Kraft, die uns von Ben Jonson, Massinger, Marlow (sic) und Beaumont und Fletcher anweht…“

„Sie haben vollkommen recht“, erwiderte Goethe. - 

Aber dass Goethe, der wissenschaftsgetriebene Autor der Farbenlehre durch Eckermanns Reklamation eines „Wunders“ nicht stutzig geworden ist? Etwa so: Reichen denn dafür die Lebens-Wach-Stunden einer einzigen Person? Schon so nah der Wahrheit!

mm                                                               

                               

 

 

 

Gesammelte Werke
echomedia Buchverlag, Wien 2018

 

Vorwort
von Wynfrid Kriegleder

Der 1938 geborene Gerald Szyszkowitz hat in der Kulturgeschichte der zweiten österreichischen Repu­blik eine nicht unwichtige Rolle gespielt. In der mitt­lerweile legendären Ära des Generalintendanten Gerd Bacher, als beim Österreichischen Rundfunk noch die Qualität wichtiger war als die Quote, produzierte er als Leiter der Hauptabteilung Fernsehspiel und Un­terhaltung (1973 bis 1994, mit einer kurzen Unterbre­chung, über deren Ursachen er wunderbare Anekdoten zu erzählen weiß) zahlreiche Fernseh­filme, die ins kollektive Gedächtnis der Nation einge­gangen sind, etwa die Alpensaga, Verfilmungen österreichischer „Klassiker" wie Joseph Roths Radetzkymarsch und Franz Werfels Eine blassblaue Frauenschrift oder auch die Krimiserie Kottan ermit­telt.

Auch im Wiener Theaterbetrieb war Szyszkowitz nicht zu übersehen. Er hatte ja dereinst bei Heinz Kin­dermann an der Universität Wien in Theaterwissen­schaft promoviert und in Deutschland in den 1960er Jahren als Regisseur gearbeitet. Schon 1967 war sein erstes eigenes Theaterstück, Genösse Brüggemann, in Hannover uraufgeführt worden. 1968 bis 1972 arbei­tete er als Chefdramaturg am Schauspielhaus Graz. Dort inszenierte er zum Beispiel die österreichische Erstaufführung von Peter Handkes Kaspar und brachte 1969 Ödön von Horvaths Zur schönen Aus- sieht zur Uraufführung. Und er schrieb und insze­nierte Theaterstücke, die sich mit der europäischen und der österreichischen (Kultur-) Geschichte be­schäftigten - in seinen eigenen Worten „über Figl und Kreisky und Lessing und Goethe und Schiller und Tolstoi und Tschechow und Nestroy und Schnitzler, über alle diese Kerle, die mich halt im Laufe meines langen Theater- und Fernsehlebens interessiert haben."

1981 begann Szyszkowitz, Romane zu schreiben, die nun zu seinem 80. Geburtstag in einer durchgesehe­nen und korrigierten Ausgabe neu erscheinen. Als Ro­manautor stellte er sich bewusst in die realistische Tradition. Was er am liebsten geschrieben habe und immer noch schreiben würde? Auf diese Frage ant­wortete er kürzlich: „Romane, wie sie Theodor Fon­tane geschrieben hat, würde ich sagen. Oder Joseph Roth." Und er bekannte: „Ich habe sicher auch bei allen eigenen Büchern filmisch gedacht. Auch am Theater muss es ja immer eine Art ,Handlung' geben. Sonst schlafen die Zuschauer ein."

Hervorheben möchte ich jene Romane, die sich mit der wechselvollen österreichischen Geschichte aus­einandersetzen. Hier ist vor allem die Trilogie der „Waldviertel-Romane" zu nennen - Der Thaya von 1981, Seitenwechsel von 1982 und Osterschnee von 1983. Die Bücher haben einen biographischen Hin­tergrund: Szyszkowitz wohnte in den 1980er Jahren mit seiner Familie im ehemaligen Pfarrhof von Niklasberg an der Mährischen Thaya, „im letzten Haus vor der Schussgrenze", und beobachtete die langsame Veränderung in diesem verlassenen Grenzland, die den gesellschaftlichen Umbruch im zeitgenössischen Österreich widerspiegelte. Das Ende des Eisernen Vorhangs zeichnete sich bereits ab, die Öffnung der Grenzen stand vor der Tür. Als Pate für die Bücher wirkte Theodor Fontane; seine Romane, die gleich­falls einen gesellschaftlichen Umbruch dokumentie­ren, bilden bis in subtile Details die Folie, vor der sich das Schicksal der Familie Thaya entfaltet. Der Thaya, an den Stechlin angelehnt, spielt zwischen Sommer 1979 und Sommer 1980 und erzählt von den letzten Tagen im Leben des alten Franz Thaya, eines Wald-viertler Großgrundbesitzers. Die gewohnte politische Ordnung geht zu Ende, die ungebrochene Dominanz der konservativen Partei und der Kirche lässt sich nicht mehr aufrechterhalten. Franz Thayas Sohn, der Ministerialbeamte Rudolf, irrt ziel- und planlos durch das Leben. „Zum Schluß stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich - das ist ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht", hat Theodor Fontane über sei­nen Roman gesagt. Auch auf den 250 Seiten des Thaya „geschieht" nicht viel - und zeichnet sich doch schon alles ab, was auf Europa hereinstürmt. In Sei­tenwechsel wird die Geschichte weitergeführt, in einer an Effi Briest angelehnten Ehebruchsgeschichte, in der Rudi Thayas junge Frau Katja mit einem tsche­choslowakischen Flüchtling eine Affäre beginnt, mit einem jungen Mann, für den sich das Leben im We­sten mitnichten als Paradies herausgestellt hat. Katja aber steigt aus der Geschichte gestärkt heraus und trennt sich von ihrem Mann - eine moderne Frau muss nicht mehr, wie Effi Briest, den Ehebruch mit dem Leben büßen. Im dritten Roman, Osterschnee, wird die Familiengeschichte weitergeführt; hier geht es um den Sohn von Rudi und Katja Thaya.

Bildet die Waldviertel-Trilogie eine Chronik der lau­fenden Ereignisse im Österreich der 1970er- und 80er-Jahre, allerdings aus der Perspektive der Peripherie, so thematisieren einige weitere Romane den zentralen Moment der österreichischen Geschichte im 20. Jahr­hundert - den „Anschluss" von 1938, seine Vorge­schichte und seine Nachgeschichte, das Verschweigen und Vergessen, das Wiederauftauchen des Verdräng­ten in der nächsten und übernächsten Generation. In Romanform sucht Szyszkowitz eine Antwort auf die Frage: Wie können wir heute verstehen, was damals geschah? Denn eine narrative Konstruktion, in der die Welt simpel in die Guten und die Bösen eingeteilt wird, in der die Bösen unerklärlich von außen kamen und nach 1945 wieder verschwunden sind, eine solche Konstruktion, die - verständlicherweise - zu den Gründungsmythen der zweiten österreichischen Re­publik gehörte: mit einer solchen Konstruktion gibt sich Szyszkowitz nicht zufrieden. Dass seine eigene Familiengeschichte dabei eine Rolle spielt, die Kind­heit und Jugend in Graz, jener Stadt, der der „Führer" den Ehrentitel „Stadt der Volkserhebung" verliehen hatte, ist für den Autor eine persönliche Herausforde­rung, für die Leser aber ein literarischer Glücksfall. Wie Gerald Szyszkowitz erzählt, gab es für den ersten der beiden Romane „um die Kunst des Vergessens", Puntigam oder Die Kunst des Vergessens, einen per­sönlichen Anlass - ein Gespräch mit dem damaligen Bundespräsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim, dessen Wahl in der Folge zu erbitterten Debatten um die österreichische Mitschuld an den nationalsoziali­stischen Verbrechen führen sollte. In der Literatur Österreichs war dieser Komplex schon vorher thema­tisiert worden, am eindrücklichsten wohl in Hans Le-berts Roman Die Wolfshaut von 1960. Und bis zu Thomas Bernhards Auslöschung (1986) und Elfriede Jelineks Die Kinder der Toten (1995) sollte das Thema virulent bleiben.

Puntigam oder Die Kunst des Vergessens spielt im Jahr 1986 und erzählt von Marianne Puntigam, einer Journalistin, die erstmals seit 1945 nach Graz zurück­kommt. Sie stammt aus einer deutschnationalen, dem Nationalsozialismus nicht abgeneigten Familie, ist aber von Anfang an auch in den anti-nationalsoziali­stischen Widerstand involviert - als „Deserteur" aus der Wehrmacht und südsteirischer Partisan taucht in diesem Roman der Offizier Franz Thaya auf, den Szyszkowitz' Leser schon aus der Waldviertel-Trilo­gie kennen. Puntigam ist ein historischer Roman, in dem fiktionale und faktuale Figuren auftreten, es ist aber auch ein Roman über die Situation in den 1980er Jahren. „Den meisten Leuten geht es gut in diesem Land", sagt ein alt gewordener Widerständler mit slo­wenischen Wurzeln, dem es selbst nicht besonders gut geht, resignierend, und die Kurzzeitbesucherin Mari­anne konstatiert über ihre frühere Heimat: „Man ver­steht sie hier fabelhaft, die Kunst des Vergessens: Nix is gwesen, nix is gschehn, Leut san gstanden, nix ham'sgsehen!" Auch der Roman Die Badenweiler oder Nichts wird bleiben von Österreich (1995) hat mit Erinnerungsar­beit zu tun und spielt vor dem Hintergrund des Auf­stiegs von Jörg Haider und der Terroranschläge von Oberwart. Ähnlich wie im Puntigam bildet die Erin­nerung einer Frau - bzw. ihr Versuch, die Geschichte ihrer Mutter zwischen 1938 und 1945 zu rekonstruie­ren - die narrative Folie. Ausführlich thematisiert Szyszkowitz hier das Massaker von Rechnitz im März 1945, ein Endphase-Verbrechen, das in den 1990er Jahren noch keineswegs Teil des kollektiven Bewusst­seins in Österreich war.

In allen seinen Romanen hat sich Gerald Szyszkowitz der Aufgabe gestellt, auf eine die Leser unterhaltende, sie aber gleichermaßen herausfordernde Art und Weise Probleme anzusprechen, die auch über die kleine österreichische Welt hinaus von Relevanz sind, die aber zusätzlich ein Sittenbild der österreichischen Republik zeichnen. Da finden sich Beobachtungen zur Medienszene und zum Beginn der ökologischen Bewegung, da finden sich aber immer wieder auch psychologisch subtile Reflexionen über das, was man gern „zwischenmenschliche Beziehungen" nennt -man könnte auch formulieren, dass Szyszkowitz immer wieder die Frage umtreibt, die sich schon In­geborg Bachmann in einem Gedicht gestellt hat: „Er­klär mir, Liebe".

Gerald Szyszkowitz hat sich in seinem Romanwerk nicht auf Austriakisches beschränkt. Eine familiäre Beziehung zu Israel resultierte in drei Kriminalroma­nen (Mord vor der Klagemauer, Mord in Bethlehem, Mord in Jerusalem), die sich auf die komplexe politi­sche und soziale Situation in diesem Land einlassen.

Und dass auch Reiseerzählungen zum (Euvre eines solchen Mannes von Welt zählen, ist ohnedies selbst­verständlich.

Die Erzähltexte dieses politisch hellwachen, undog­matischen und literaturkundigen Autors liegen nun in einer Sammelausgabe vor, der ich viele Leser und Le­serinnen wünsche.

Wien, im Juni 2018
 Wynfrid Kriegleder

 

 

GERALD SZYSZKOWITZ

 

Nachwort

 

l.

In den drei THAYA-Romanen DER THAYA, SEI­TENWECHSEL und OSTERSCHNEE kann man miterleben, wie sich unser Großvater gefühlt haben muss, der in der Monarchie groß geworden ist und nun in der Mitte der Siebzigerjahre miterlebt, wie selbst in einer so konservativen Ecke wie dem kohl­rabenschwarzen Waldviertel 'die neue Zeit' einzieht. In der Hauptstadt Wien sind die Sozialisten an der Macht - selbst im Landwirtschaftsministerium -, und hier an der nördlichen Grenze kommen plötzlich sogar die alten 'Deutschnationalen' in den örtlichen Gemeinderat.

 

Ich habe in dem heißen Sommer von 1979 in dem von uns gemieteten Pfarrhof Niklasberg an der 'Mähri­schen Thaya' den 'Stechlin' von Fontäne gelesen. Und mein Thaya' erinnert mich immer wieder daran: Ein alter Mann stirbt, und zwei Junge heiraten. 'Frankfurter Allgemeine Zeitung': „Der Roman öff­net, ohne dass er viel Aufhebens davon macht, den Blick auf einen weiten Horizont im vorsichtigen, be­hutsamen, subtilen Umgang mit der in langer ge­schichtlicher Erfahrung zu vielfacettierter Nuancierung gereiften Sprache."

 

 

Im Roman SEITENWECHSEL von 1982 geht es vor­dergründig um die Liebe zwischen einem Flüchtling von der anderen Seite des Eisernen Vorhangs mit der jungen Frau Thaya, die in ihrem Verlangen nach dem gewichtlosen, unirdischen Glück in einen tödlichen Konflikt gerät. Aber es geht auch um den 'Seiten­wechsel' ihres Mannes von der alteingesessenen Grundbesitzerseite auf die Seite der sozialistischen Regierungspartei.

 

'Die Welt': „Der Roman ist psychologisch ungeheurer reizvoll aufgebaut. Sieger bleibt die Urgesteinland­schaft des Grenzwaldes. Das gibt dem Geschehen etwas Archetypisches."

 

Der Roman OSTERSCHNEE von 1983 beginnt zwar in der hoffnungsfrohen Osterzeit, aber nicht mit Früh­lingssonne und Auferstehung, sondern mit einem si­birischen Schneesturm am Karfreitag. Mit aufgebrachten tschechischen Grenzsoldaten, die eine heillose Angst vor der 'Polnischen Krankheit' haben, weil sie sehen, dass statt der üblichen Wiener Ferien­gäste im sonst so ruhigen Waldviertel nun direkt am 'Eisernen Vorrang' immer mehr Flüchtlinge aus Krakau, Warschau und Danzig untergebracht werden. Die Angst nimmt zu, denn nichts bleibt hier an der Grenze so wie es bisher gewesen ist.

 

 'Neue Zürcher Zeitung': „Aus zahlreichen Facetten entsteht so das Gemälde eines österreichischen Hier und Jetzt im Herzen Europas, gestaltet von dem Form­willen und der Sensibilität eines den Dialog in allen Schattierungen und Tonlagen souverän handhabenden Beobachters."

 

 

 

Der Roman AUF DER ANDEREN SEITE von 1990

 

schildert nun - nach der Öffnung der Grenze am 5. Dezember 1989 - die aufregenden, ersten Besuche der Leute aus Raabs drüben in Jemnice, und der 'Behm' von drüben nun herüben in Raabs. Es passieren die ersten Liebesgeschichten, aber auch die ersten Strei­tereien. Besonders zwischen den 'Heimatvertrie­benen' und denen, die sie 'vertrieben' haben. In der 'Österreichischen Literatur' sind diese vier Ro­mane die einzigen, die sich schon vor 1989 bewusst mit dem 'Eisernen Vorhang' auseinandergesetzt haben, was sicher auch damit zusammenhängt, dass wir damals jahrelang im 'Niklasberger Pfarrhof', also direkt am 'Eisernen Vorhang' gewohnt haben. 'Die Presse': „Sie können es nicht fassen, die Leute aus Unterpertholz und jene aus Jemnice: Plötzlich ist die Grenze zwischen Österreich und der CSSR über­raschend offen ..."

 

Und ich selbst war auch einigermaßen überrascht, dass ich für die THAYA- TRILOGIE den 'Nieder­österreichischen Literaturpreis' bekommen habe, und für AUF DER ANDEREN SEITE den 'Jugendbuch­preis der Stadt Wien'.

 

2.

 

Auch die nächsten vier Romane erzählen mit ihren Einzelschicksalen immer auch einiges von der Öster­reichischen Zeitgeschichte.

 

In dem Roman FURLANI oder DIE HAINBURGER AU von 1985 erlebt man mit, wie damals über die eu­ropäische Spionagehauptstadt Wien der internationale Technologie-Schmuggel gelaufen ist, und mit welcher heute unfassbaren Rücksichtslosigkeit im Dezember 1984 der damalige Innenminister - zusammen mit dem Präsidenten der Gewerkschaft - auf die protestie­renden Studenten in der Hainburger Au hat einprügeln lassen.

 

'Süddeutsche Zeitung': „Was wie ein Agententhriller anhebt, wird zu einem feinen, ironischen Netz. Eine Perspektive Wiens, die von der üblichen abweicht."

 

Der Roman PUNTIGAM oder DIE KUNST DES VERGESSENS von 1988 ist entstanden, weil der Papst aus Krakau die Rede über das 'Positive und das Negative in der Kunst', die ich ihm geschrieben habe, bei seinem ersten Besuch in der Hofburg vor all den sprachlos staunenden Wiener Intellektuellen Wort für Wort so gehalten hat, wie ich sie geschrieben habe. Diese Rede hat nämlich auch einigen von unseren konservativen Politikern so gut gefallen, dass sie mich gefragt haben, ob ich nicht auch für den Generalse­kretär der UNO solche Reden schreiben könnte. Für diesen Mann aus New York, den man demnächst als Bundespräsidentschafts-Kandidaten vorschlagen werde. Ich hielt das für möglich, und also trafen sich der Oberkonservative aus Graz und der Oberkonser­vative aus Wien mit dem vorgesehenen Kandidaten und mit mir an einem sonnigen Sonntag auf dem Semmering. Wir saßen also zu Mittag zu viert an einem kleinen, quadratischen Holztisch, ich wurde dem Kandidaten vorgestellt und fragte ihn schon mit mei­ner ersten Wortmeldung: „Herr Doktor, was haben Sie im Krieg gemacht?" Ich hatte den amerikanischen Filmtitel im Kopf 'Pappi, was hast du im Krieg ge- macht?' Ich wusste ja, würde ich das Angebot des Re­denschreibens für die Konservativen annehmen, wird es bei mir zu Hause heftige Diskussionen geben. Mein Sohn war damals Vorsitzender der Hochschülerschaft. Der Kandidat sah mich bewegungslos an und sagte: „Das interessiert niemanden." Ich fragte selbstver­ständlich nach, aber er blieb strikt bei seiner Meinung. Da wusste ich, damit komm ich nicht klar, ich stand also auf, verabschiedete mich, fuhr nach Hause und begann mit dem Roman PUNTIGAM oder DIE KUNST DES VERGESSENS. Mit dem Buch über meine eigene Grazer Familie in der Nazizeit. Puntigam ist die Gegend in Graz, wo heute noch die vier Betontürme der Mühle stehen, die mein Großvater in der Puchstraße gebaut hat. Und THE ART OF VOR-GETTING war der Waldheim - Titel des TIME - MA­GAZINS einige Wochen nach Beginn des historischen Wahlkampfes.

 

'Frankfurter Allgemeine Zeitung': „Doch viel wich­tiger ist, dass Szyszkowitz mit diesem Roman die Ne­belschleier über der österreichischen Vergangenheit zu durchstoßen sucht und junge Leute zu ein paar lä­stigen Fragen an ihre Eltern und Großeltern anregt."

 

Auch das nächste Buch hat mit der österreichischen Innenpolitik zu tun. DIE BADENWEILER oder NICHTS WIRD BLEIBEN VON ÖSTERREICH von 1995 beginnt mit dem gleichzeitigen 'Reformpartei­tag von Jörg Haider in Linz', bei dem die FPÖ ihr P verliert, weil sie nun keine Partei mehr ist, sondern nur noch eine 'Bewegung'. Aber die 'Deutschnatio­nalen' haben sich mit diesem Parteitag in der Österreichischen Parteipolitik endgültig etabliert, und man wird in der Zukunft ja sehen, wie weit die damalige Prognose stimmt: Nichts wird bleiben von Österreich ... Die fiktive Figur von Irene Badenweilers Linzer Großmutter jedenfalls hab ich aus den historischen Einzelheiten von Hitlers Linzer Jugendfreundin Ste­fanie Isak und seinem Linzer Jugendfreund August Kubizek zusammengesetzt.

 

 

 

Auch der Roman SZYMANSKI oder MAN KANN DAS GANZE FERNSEHEN UMBRINGEN, ABER DOCH NICHT SEINEN CHEF aus dem Jahr 2002 ist ohne die österreichische Innenpolitik nicht denkbar. Ich habe den ORF im Jahr 1994 als 'Hauptabteilungs­leiter Fernsehspier verlassen. Am Tag nachdem ich Axel Cortis 'Radetzkymarsch'- er konnte ihn selber nicht mehr fertigstellen - mit seiner Cutterin in Mün­chen fertig geschnitten hatte. Aber schon einige Mo­nate danach spürte ich immer stärker, dass spätestens im Jahr 2001 mit Hilfe einer überraschenden politi­schen Intrige die umtriebige Monika den gut vernetz­ten Gerhard als 'General' ablösen würde. Und da fürchtete ich, dass im Zusammenhang damit mein immer noch relativ unabhängiger und von mir persön­lich sehr geliebter öffentlich-rechtlicher Rundfunk be­schädigt werden könnte. Also begann ich eine warnende Kriminalgeschichte zu schreiben. Das heißt, ich habe einen 'Tatort' dort angesiedelt, wo sonst die anderen österreichischen 'Tatorte' geplant werden. In der Führungsetage des ORF. Wer also wis­sen will, womit ich fünfundzwanzig Jahre meines Le­bens verbracht habe, findet in diesem Buch neben einigen zwangsläufig erfundenen Details doch auch manches, was tatsächlich so oder so ähnlich passiert ist.

 

3.

 

Die nächsten vier Romane sind vor allem Liebesge­schichten.

 

LIEBEN WIE GEDRUCKT oder DIE HERREN DER HERRENGASSE von 1993 entstand auf Grund einer Bitte von Gerd Bacher, der unbedingt eine Fa­milienserie von mir haben wollte, weil er wusste, dass meine Kinder damals sehr unterschiedliche politische Interessen hatten. Er wollte eine Familienserie mit frechintelligenten Jugendlichen und phantasievollen Erwachsenen, mit Rechten und Linken, er wollte be­wusst ein gesellschaftspolitisch divergentes Umfeld, also entschied ich mich für ein Spielfeld, das ich gut kannte, für die Grazer Herrengasse. Für mehrere char­mante Liebesgeschichten zwischen dem Landhaus und dem Bischofspalais, dem Operncafe und der Buchhandlung Moser.

 

Die 'Süddeutsche Zeitung' schrieb: „Das ist launig und locker."

 

DER LIEBE LANGE WEILE von 1992 spielt haupt­sächlich im Cafe Tomaselli, also im Zentrum der Fest­spielstadt Salzburg, und an den verschiedenen Salzkammergut-Seen, speziell am Irrsee, wo wir die Familie Palzinsky oft besucht haben. Der Roman er­zählt, wie der glückliche Traum einer ewigen Nähe scheinbar abrupt zu Ende geht. Die Hauptfiguren fin­den zwar schnell neue Partner, kommen aber, hellhörig und verletzlich, nie mehr ganz los von einander, denn aus der 'Langeweile ihrer Liebe' wird - gerade in der Entfernung - immer unausweichlicher 'eine lange Weile ihrer Liebe'.

 

Die 'Süddeutsche Zeitung' schrieb: „Mit einer Deli­katesse, die an die große Schule der österreichischen Erzählkunst, an Schnitzler etwa, anknüpft, wird das Zögern, dann das Nachgeben behutsam entwickelt."

 

MORITZ UND NATHALIE oder DIE ANGST VOR DER SEHNSUCHT von 1991 ist die Liebesge­schichte von einem blinden Wiener Buben und einer jungen Journalistin aus Ljubljana. Meine Erkennt­nisse, wie ein junger Mensch, der blind ist, mit dem Leben zu Rande kommen kann, danke ich den Erzäh­lungen der Tochter einer Wiener Politikerin. Und für mich selber war das der Selbstversuch 'herauszufin­den', wie man etwas beschreiben kann, was man nicht sieht. Oder überhaupt noch nie gesehen hat. Michael Scharang: „Mir imponiert der im heutigen Österreich wohl singuläre Versuch von Gerald Szyszkowitz, unbestechlich im Stil des bürgerlichen Rea­lismus zu erzählen. Das ist ein aufregendes Experiment."

 

ANNA oder DER FLÜGELSCHLAG DER FREI­HEIT von 1996 beschreibt einerseits eine lebenslange Freundschaft und andererseits eine verblüffende, ho­mosexuelle Liebesgeschichte zwischen zwei Priestern in der Karibik. In der 'Kleinen Zeitung' wurde ich deswegen wütend beschimpft. Mit der Behauptung, das gäbe es nicht. In der Katholischen Kirche. Homosexuelle Priester. Erst im Jahr 1998, also zwei Jahre nach Erscheinen des Buches, kamen die österreichi­schen Bischöfe zur 'moralischen Gewissheit', dass die Vorwürfe gegen ihren Kardinal Groer

 

'im Wesent­lichen zutreffen'.

 

 

 

4.

 

Da wir oft in Israel gewesen sind, hat mich dieses Land gerade in seiner Vielfalt sehr beeindruckt, und ich habe in diesen Jahren drei Israel-Romane ge­schrieben.

 

Der MORD VOR DER KLAGEMAUER von 1999 untersucht die Frage, warum ein junger israelischer Jude den jüdischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin im November 1995 erschossen hat. Die Namen in dieser schrecklichen, aber für Israel so typischen Kriminalgeschichte habe ich verändert, aber die Den-kungsweise in der Familie des Mörders, das Klima an der Bar-Ilan-Universität, die Ansichten seiner Freunde und die seiner Rabbiner habe ich ausführlich recher­chiert und und möglichst unverändert gelassen.

 

Der MORD IN BETLEHEM aus dem Jahr 2000 fin­det im Kreuzritter-Kreuzgang der Katharinenkirche in Betlehem statt. Betlehem wird hier ohne das im We­sten übliche TH geschrieben, weil die Palästinenser die Stadt Betlehem so schreiben. Und weil die meisten Christen in Israel eben Palästinenser sind, spielt diese Kriminalgeschichte auch nicht zwischen Juden oder Moslems, sondern vor allem zwischen palästinensi­schen Christen. Aber auch Arafat tritt auf. Während der Christmette

 

 

 

'im MORD VOR DER KLAGEMAUER von 1999 untersucht die Frage, warum ein junger israelischer Jude den jüdischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin im November 1995 erschossen hat. Die Namen in dieser schrecklichen, aber für Israel so typischen Kriminalgeschichte habe ich verändert, aber die Denkungsweise in der Familie des Mörders, das Klima an der Bar-Ilan-Universität, die Ansichten seiner Freunde und die seiner Rabbiner habe ich ausführlich recher­chiert und möglichst unverändert gelassen.

 

Der MORD IN BETLEHEM aus dem Jahr 2000 fin­det im Kreuzritter-Kreuzgang der Katharinenkirche in Betlehem statt. Betlehem wird hier ohne das im We­sten übliche TH geschrieben, weil die Palästinenser die Stadt Betlehem so schreiben. Und weil die meisten Christen in Israel eben Palästinenser sind, spielt diese Kriminalgeschichte auch nicht zwischen Juden oder Moslems, sondern vor allem zwischen palästinensi­schen Christen. Aber auch Arafat tritt auf. Während der Christmette

 

in der Katharinenkirche. Mit seiner Frau Suha at-Tawil, die ja vor ihrer Heirat mit Arafat eine grie­chisch-orthodoxe Christin gewesen ist.

 

In den 'Tagen der Hoffnung', also nach den 'Gesprä­chen von Oslo' fuhr Arafat übrigens mit uns Delegier­ten des palästinensischen PEN - Kongresses von Ost-Jerusalem von einem seiner hoffnungsfrohen Be­zirkshauptmänner zum nächsten, und meine Fragen nach den aktuellen Plänen wurden damals sehr da­durch erleichtert, dass mir alle diese Verantwortlichen in sehr gutem Deutsch antworten konnten, denn sie hatten alle entweder im christkatholischen Köln oder in der sozialistischen DDR mit großem Wissensdrang studiert.

 

Der dritte Israel-Roman MORD IN JERUSALEM aus dem Jahr 2001 meint mit diesem Jerusalem 'Ost-Je­rusalem'. Also das Moslem-Jerusalem mit dem zau­berhaften American-Colony-Hotel und den nur vom Osten her begehbaren Höhlen im Tempelberg. Wäh­rend im King-David-Hotel für Henry Kissinger ein Empfang stattfindet, kracht es im Theatron Jeruscha-layim bei einem Selbstmordanschag. Und immer wie­der stößt die ermittelnde Journalistin Nadja Assad in Ostjerusalem bei ihren Recherchen auf Immobilien­spekulanten aus dem Kreis um den Ministerpräsiden­ten Ariel Sharon.

 

5.

 

Last but not least will ich meine beiden Erzählbände erwähnen, die LESEREISE DER KATJA THAYA und den VULKAN.

 

DIE LESEREISE DER KATJA THAJA von 1998 ist das Ergebnis eines Auftrags der Kulturabteilung des Außenministeriums, die Mitte der Neunzigerjahre von Peter Marboe geleitet wurde. Auf einer ausgedehnten Lesereise las ich in den Österreichischen Kulturinsti­tuten in Teheran, Kaschau, Istanbul, Ostslawonien, Brüssel und London, und es war überall gerade durch diese kulturelle Klammer der örtlichen Diplomaten sehr interessant und intensiv, am spannendsten aber war es mit Alois Mock im hintersten Ostslawonien, denn rund um Osijek war damals noch Krieg.

 

Im VULKAN von 1994 erzähle ich privatere Ge­schichten vom Ölberg, vom Vulkan auf Santorin, vom Waldfriedhof in Sopot, von den Seeigeln in Martini­que und von einem wandgroßen Fresko im Speisesaal der Villa d'Este bei Rom.

 

'Wiener Zeitung': „Szyszkowitz verbindet eine ge­naue Beobachtungsgabe mit der immer seltener wer­denden Kunst realistischen Erzählens und ironischer Subtilität."

 

 

Sammelbände

Theaterstücke - Manuskripte im Archiv des Autors:

UNGEHORSAM? UM GOTTES WILLEN! – Schönborn gegen Schüller

WARUM TURRINIS ARBEITERSAGA SCHLIESSLICH DOCH NOCH GESENDET WURDE

LIEBEN WIE GEDRUCKT - DIE HERREN DER HERRENGASSE - dreizehn Drehbücher der ORF/ZDF Serie

MARLOWES ROMEO UND JULIA AUF KRETA

MARLOWE UND DIE GELIEBTE VON LOPE DE VEGA

DAS FALSCHE GESICHT oder MARLOWE IST SHAKESPEARE

HAMLET PRINZ VON … MARLOWE

Gerald Szyszkowitz, Stücke für die Freie Bühne Wieden 2009-2013

Schwarzer Verlag, Wien 2013

TOLSTOI UND VALERIE

MARLENE DIETRICH

DER JUNGE GOETHE UND DIE HERZOGIN ANNA AMALIA

WERNER KRAUSS UND DES TEUFELS RABBI LÖW

EVA KÖNIG oder DAS GLÜCK DES GOTTHOLD EPHRAIM LESSING IN DER WIEDNER HAUPTSTRASSE

DAS WIENER WERKL ODER DIE EHRE DER KOLLABORATEURE

WIE MAN SICH BETTET, SO LÜGT MAN

 

Gerald Szyszkowitz, Stücke aus Österreich

Amalthea Verlag, Wien 2008

DER LIEBLINGSSÄNGER DES FÜHRERS

EIN MORD AN DER KLAGEMAUER? WARUM?

MARIANNE MORITZ oder DIE KUNST DES VERGESSENS IN ALT ERLAA

SZYMANSKI oder MAN KANN DAS GANZE FERNSEHEN UMBRINGEN, ABER DOCH NICHT SEINEN CHEF

ICH WEISS AUF DER WIEDEN EIN KLEINES HOTEL

SCHMIERGELD VON DER WAFFENLOBBY, nach Friedrich von Schiller

 

Gerald Szyszkowitz, Stücke über große Österreicher, Band II

Amalthea Verlag, Wien 2008

Die Stücke für Sitzenberg:

SCHUBERT

FIGL VOM TULLNERFELD

DER MALER SCHIELE AUS TULLN

SCHNITZLER UND DAS SÜSSE MÄDEL

ROBERT STOLZ UND HERMANN LEOPOLDI

TSCHECHOW

SCHILLER UND DIE SCHWESTERN LENGEFELD

 

Gerald Szyszkowitz, Stücke über große Österreicher, Band I

Amalthea Verlag, Wien 2008

DER THAYA

FRANZISKA THAYA oder DER SEITENWECHSEL

RUDI THAYA oder OSTERSCHNEE

PLAY SCHNITZLER

DIREKTOR MAHLER

ARTHUR SCHNITZLERS FANNY

KREISKY

 

Gerald Szyszkowitz, THEATERSTÜCKE, mit einem Vorwort von Peter Turrini

Neuer Breitschopf Verlag, Wien 1991

GRILLPARZER oder DIE DREI SCHWESTERN

AM IRRSEE

FRIEDEMANN PUNTIGAM oder DIE KUNST DES VERGESSENS

DER LIEBE LANGE WEILE oder DER UNTERGANG IM SÜDCHINESISCHEN MEER

JAKOB STEINREUTER oder EIN NARR MÜSST EINER SEIN

SERVUS DU oder MISTER STOLZ GOES TO ISRAEL

GENOSSE BRÜGGEMANN

COMMANDER CARRIGAN

DER FLADNITZER

WAIDMANNSHEIL oder SCHÖNE GRÜSSE AUS DER STEIERMARK

 

Aspekte I, Österreichische Dramatiker der Gegenwart

Österreichische Verlagsanstalt, Wien 1969

Zwei Stücke unter dem Titel DAS KLIMA IST AUSGEZEICHNET:

COMMANDER CARRIGAN

GENOSSE BRÜGGEMANN

 



MARLOWES ROMEO UND JULIA AUF KRETA

Roman

 

EDITION ROESNER

artesLiteratur

Drama um eine unglaubliche Liebe

Der angesehene Regisseur eines Sommertheaters probt mit seinem Ensemble ROMEO UND JULIA in jener Form, die er für die einzig wahre hält: Nicht Shakespeare, sondern Marlowe schrieb das berühm­teste Liebesdrama! Er hatte auf Kreta eine Liebesaffäre mit Marina - Tochter eines venezianischen Herzogs-, die aber den

adeligen Familieninteressen entgegen­stand und zur Flucht und zum Tod des bildschönen Mädchens führte.

Während sich die These des Regisseurs weiter erhärtet, entwickelt sich bei der Inszenierung um seine Hauptdarstellerin, die just Julia heißt bald ein Gewirr an Gefühlen, das sich zu verselbstständigen droht Die spannenden Dialoge bei den Proben und die immer privater werdenden E-mails verflechten sich schicksalhaft...

 

„Nach seinen ersten beiden Büchern rund um den begnadeten Dramatiker Marlowe als wahren Urheber aller Shakespeare-Stücke, überrascht Szyszkowitz mit dieser

sich auf drei Ebenen angesiedelten geistvollen, mitunter possenhaften Erzählung, oszilliert zwischen Theatergeschichte und erotischen Wirrungen und beschert von der ersten

Seite an einen einzigartigen Lesegenuss!"

Erich Schirhuber

 

Der Hinterbrühler

Wilhelm Seledec, ZUR ZEIT

 


MARLOWE UND DIE GELIEBTE VON LOPE DE VEGA

Roman

 

EDITION ROESNER

artesLiteratur

 

Seit einiger Zeit häufen sich die Hinweise, dass der Autor Christopher Marlowe im Jahr 1593 nicht ermordet wurde, sondern dass er vom Geheimdienst, dem er schon seit seinem Studium in Cambridge selber angehörte, nach Spanien gebracht worden ist. Dort traf er seinen Kollegen Cervantes, der neben seiner Literaturarbeit im Spanischen Geheimdienst tätig war. Die beiden freundeten sich an, und Marlowe übersetzte unter dem Namen Thomas Shelton den Roman DON QUICHOTE als Erster ins Englische. An der Seite seines Kollegen Lope de Vega lernte er dann die berühmte Schauspielerin Micaela de Luján kennen, die er nach einigen Turbulenzen heiratete.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt in die Bermudas wurde Marlowe unter dem Decknamen Gregorio de´ Monti Stellvertretender Botschafter in Venedig und vom König von Großbritannien unter dem Namen Toby Matthews geadelt.

 

Hannes Gans, Kultur und Wein

Gerald Schmickl, Wiener Zeitung, 3.,4. Dezember 2016

Thomas Jorda, NÖN 50/2016

Gaby Schätzle, NÖN 02/2017

Wilhelm Seledec, ZUR ZEIT, 9.12.2016

Lieselotte Stalzer, Buchhandlung beim Augarten
Christian Menzel, Der Hinterbrühler

Martin Stankowski, Literarisches Österreich

Dorothea Renckhoff, Musenblätter

Helmut Schönauer, Tiroler Gegenwartsliteratur

Der Hinterbrühler

 


DAS FALSCHE GESICHT

oder

Marlowe ist Shakespeare

Roman

 

EDITION ROESNER

artesLiteratur

 

Christopher Marlowe. der geniale Autor, fällt wegen Freigeisterei in Ungnade, rettet sein Leben, indem er untertaucht. Und will doch seine Stücke aufgeführt sehen.

 

Gerald Szyszkowitz führt kenntnisreich, einfühlsam und pointiert in das London von Elisabeth I., in sein Szenario aus Hofintrige, sexueller Repression, drakonischer Justiz.

Ein spannendes Stück Theatergeschichte wird zum Königsdrama.

 

Edwin Baumgartner, Wiener Zeitung

Mathias Mander

Petra Vock, NÖN

Lesung Krems

Helmuth Schönauer, Bibliotheksnachrichten

Wilhelm Seledec, ZZ

Hannes Gans, Kultur und Wein

Lieselotte Stalzer, Buchhandlung beim Augarten

Peter Pisa, Kurier

Gerald Szyszkowitz, Wiener Zeitung

Heiner Boberski, Raiffeisenzeitung

Johannes Gans, Kultur und Wein

Bastian Conrad

Edwin Baumgartner, Wiener Zeitung, 03.12.2016

 

 


SCHLOSS HUNYADI, TATORT

 

EDITION ROESNER

artesLiteratur

 

Ernst ist das Leben, heiter die Kunst. Wenn aber ein Schauspieler bei der Premiere plötzlich halb tot in seiner Garderobe liegt, wenn sich dem Regisseur, der selbst versucht Licht in das Geschehen zu bringen, menschliche Abgründe auftun, dann gerät das geruhsame Leben in der Provinz selbst zur Tragödie.

 

LINK ZUR BESPRECHUNG Mathias Mander, Literarisches Österreich 2014/2


Szymanski oder Man kann das ganze Fernsehen kaputt machen, aber doch nicht seinen Chef, Roman

 

AWV Wien Verlag, Wien 2001

 

Der Fernsehdirektor wird erschossen in seinem Büro aufgefunden...

Ist es ein politischer Mord?

Die Tat eines Ehrgeizigen...?

Oder gibt es doch private Hintergründe?

 

„Die Menschen, über die er schreibt, kommen aus allen Klassen und Gegenden dieses Landes. Die Texte von Gerald Szyszkowitz schaffen die derzeit umfang­reichste Ansicht des heutigen Österreich."

 

Peter Turrini

 

 


Mord in Betlehem, Roman

 

AWV Wien Verlag, Wien 2000

 

Ein stadtbekannter Antiquitätenhändler wird ermordet. Ebenso das Mitglied einer Pilgergruppe aus dem Österreichischen Hospiz in Jerusalem.

Welche Zusammenhänge gibt es?

Nadja Assad, eine Berichterstatterin für SAT1 in Israel, spürt die Hintergründe auf.

 

 

„Alle seine Texte sind immer spannend."

 

Joseph mc Veigh

 


Mord in Jerusalem, Roman

 

AWV Wien Verlag, Wien 2000

 

Wärend für Henry Kissinger im King-David-Hotel in Jerusalem ein Empfang stattfindet, wird in dem Hotel eine Prostituierte ermordet.

Zur selben Zeit fällt Lea Ruby, eine bekannte Schauspielerin, in ihrer Gaderobe im Teatron Jeruschalayim, einem Sprengstoff-Attentat zum Opfer.

Nadja Assad, Berichterstatterin für SAT1 in Israel, versucht die Hintergründe dieser Morde zu erforschen und stößt immer wieder auf Immobilienspekulanten im Kreis um Ministerpräsident Sharon in Ostjerusalem und auf die Patres vom Kloster des Heiligen Stephan.

 

„Die Erzähltexte dieses politisch hellwachen, undog­matischen und literaturkundigen Autors Gerald Szyszkowitz liegen nun in einer Sammelausgabe vor."

 

Wynfrid Kriegleder

 

 


Mord vor der Klagemauer, Roman

 

Edition Va Bene, Wien 1999

 

Vor der Klagemauer wird an einem heißen Tag der CNN-Korrespondent Ari Schwartz erschossen.

Wer schießt an so einem Ort?

Eine seiner Freundinen?

Seine eifersüchtige Frau?

Ein Konkurrent, dem er seit Jahren den Karriereweg blockiert?

Doch nicht die Palästinenser?

 

 

„Der Kunstverstand, die Menschenkenntnis, der künstlerische Durchblick, die schöpferische Gestal­tungskraft und die literarische Aussagefähigkeit dieses Autors Gerald Szyszkowitz sind einmalig." Matthias Mander

 

 


Die Lesereise der Katja Thaya, Erzählungen

 

Edition Va Bene, Wien 1998

 

Szyszkowitz erzählt mit einer Delikatesse, die an die große Schule der österreichischen Erzählkunst, an Schnitzler etwa, anknüpft.

 

„Die Personen dieses Autors sind nicht nur abgründig,
sie sind vor allem eminent brutal, eminent vital und
eminent nihilistisch zugleich." Kurt Becsi

 

 


Anna oder Der Flügelschlag der Freiheit, Roman

 

Edition Va Bene, Wien 1996

 

Ein Meister der Erzählkunst über Glaube und Gefühl: Ein Novize zwischen

Mann und Frau.

 

„Die Anspielungen auf die Affäre Groer werden kaum verhüllt, ja, die Enthüllungen eines Wochenmagazins über den ehemaligen Wiener Kardinal geben sogar den entscheidenden Anstoß für die Liebesgeschichte des Theologie Studenten Josef, den sympathischen Helden dieses Romans."     Wiener Zeitung

 

 


Die Badenweiler oder Nichts wird bleiben von Österreich, Roman

 

hpt Verlag, Wien 1995

 

Der Roman "Die Badenweiler oder Nichts wird bleiben von Österreich" handelt von Liebe und Politik.

Das Aktuelle an diesen ungewöhnlichen Liebesgeschichten der drei Frauen Stefanie, Adolfine und Irene - Grossmutter, Mutter und Tochter - sind die Sehnsucht nach den wahren Emotionen, und das Milieu der Nazis, Antinazis und Neonazis. Die Bomben von Oberwart und Stinatz tauchen in den Geschichten ebenso selbstverständlich auf wie der Führer des Dritten Reiches und Persönlichkeiten aus dem gegenwärtigen öffentlichen Leben.

Szyszkowitz verbindet eine genaue Beobachtungsgabe mit der seltenen Kunst realistischen Erzählens und ironischer Subtilität.

 

„Gerald Szyszkowitz bettet in diesem Roman die Liebe in ein aktuelles politisches Geschehen. Die Bomben von Oberwart und Stinatz werden ebenso lebhaft in Erinnerung gerufen wie die Nazizeit."     Kurier

 


Furlani oder Die Zärtlichkeit des Verrats, Roman

 

Paul Zsolnay Verlag Wien 1995

 

Gerald Szyszkowitz vermittelt in diesem Roman ein ganz bestimmtes Lebensgefühl, das sowohl die Zeit (die achtziger Jahre) wie auch die Landschaft ("Wien, diese zwischen den wechselnden Ost- und Westwinden vor sich hinträumenden Stadt") einfängt und widerspiegelt.

 

„Was wie ein Agententhriller anhebt, wird zu einem feinen ironischen Netz. Eine Perspektive Wiens, die von der üblichen abweicht." Süddeutsche Zeitung

 

 


Der Vulkan und andere Erzählungen

 

hpt Verlag, Wien 1994

 

Die achtzehn in diesem Buch veröffentlichten Erzählungen handeln von Liebe und Politik. Die Helden von Gerald Szyszkowitz sind zwischen dreissig und sechzig, von flüchtigen Beziehungen abhängig, da die festen sich lockern. es geht um Ehen, Trennungen, um Männer, Frauen, Freundinnen und Freunde, um Symbole und Riten des Lebens.

 

„Szyszkowitz verbindet eine genaue Beobachtungs­gabe mit der immer seltener werdenden Kunst reali­stischen Erzählens und ironischer Subtilität."

 

Wiener Zeitung

 


Lieben wie gedruckt oder Die Herren der Herrengasse, Roman

 

hpt Verlag, Wien 1993

 

Als der Buchhändler Franco Furlani mit seiner Frau Hanna und seinen drei Söhnen nach Graz zieht, um die Leitung der wichtigsten Buchhandlung zu übernehmen, begegnet er dort der Ärztin Carla, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Carla erwidert seine Liebe, aber auch sie ist nicht frei. Sie will jedoch die Familie Furlani nicht zerstören, und eine heimliche Liaison kommt für sie nicht in Frage. Sie will nicht den schlechten Beispielen unglücklicher Beziehungen aus ihrem Bekanntenkreis folgen.

Carla und Furlani beschliessen, auf ihre Liebe zu verzichten - und obwohl Carla von Furlani ein Kind erwartet, will sie erst einmal Abstand gewinnen und reist zu ihren Eltern nach Triest.

Aber Furlani reist ihr nach...

 

„Launig und locker."      Süddeutsche Zeitung

 

 


Der Liebe lange Weile, Roman

 

hpt Verlag, Wien 1992

 

Gerald Szyszkowitz erzählt, wie der glückliche Traum eine ewigen Nähe scheinbar abrupt zu Ende geht. Toni und Erich finden zwar schnell neue Partner, kommen aber, hellhörig und verletzlich, nie mehr ganz los voneinander, denn aus der Langeweile ihrer Liebe wird - gerade in der Entfernung - immer erkennbarer die lange Weile ihrer Liebe.

 

„Mit einer Delikatesse, die an die große Schule der österreichischen Erzählkunst, an Schnitzler etwa, an­knüpft, wird das Zögern, dann das Nachgeben, be­hutsam entwickelt ... Ein amouröses Viereck im Schlagschatten des politischen Tagesgeschehens."

 

Süddeutsche Zeitung

 


Moritz und Nathalie oder Die Angst vor der Sehnsucht, Roman

 

hpt Verlag, Wien 1991

 

Überschattet von den Ereignissen des Sommers 1991 in Slowenien, erleben der blinde Moritz und die junge Journalistin Nathalie aus Laibach ein paar glückliche Augenblicke. Man muß nicht sehen können, um Sehnsucht zu haben und Glück zu empfinden.

 

„Mir imponiert der im heutigen Österreich wohl sin-guläre Versuch von Gerald Szyszkowitz, unbestech­lich im Stil des bürgerlichen Realismus zu erzählen. Das ist ein aufregendes Experiment."

 

Michael Scharang

 

 


Auf der anderen Seite, Roman

 

hpt Verlag, Wien 1990

 

Über Nacht gibt es den "Eisernen Vorhang" nicht mehr.

Die Grenzen zum Osten sind offen.

Das ermöglicht unerwartet, frühere Verbindungen wieder aufzunehmen und neue Freundschaften zu schließen.

Vielen ist diese ungewohnte Freiheit eine willkommene Chance, manche aber fühlen sich gar nicht so wohl, wenn es darum geht, mit den neuen Nachbarn ernsthafte Beziehungen einzugehen.

 

„Sie können es nicht fassen, die Leute aus Unterpert-holz und die aus Jemnice: Plötzlich ist die Grenze zwischen Österreich und der CSSR offen ..."

 

Die Presse


Puntigam oder Die Kunst des Vergessens, Roman

 

Paul Zsolnay Verlag, Wien 1988

 

Im Graz des März 1938 scheint eine neue Zeit anzubrechen: Vorbei scheinen die Jahre des Hungers, der Arbeitslosigkeit, des Bürgerkrieges, des Verzweifelns an der Existenzfähigkeit Österreichs.

Gerald Szyszkowitz gelingt es überzeugend, die Lebenswege von Menschen mit völlig diametraler Einstellung zum Zeitgeschehen darzustellen und zu zeigen, daß es nur an der Persönlichkeit des einzelnen liegt, den Stellenwert von Ideologien zu erkennen - oder nicht.

 

„Doch viel wichtiger ist, dass Szyszkowitz mit diesem Roman die Nebelschleier über der österreichischen Vergangenheit zu durchstoßen sucht und junge Leute zu ein paar lästigen Fragen an ihre Eltern und Großeltern anregt."  Frankfurter Allgemeine Zeitung


Osterschnee, Roman

 

Paul Zsolnay Verlag, Wien 1983

 

"Diese Menschen bewegen sich mit der Leichtigkeit und dem gesellschaftlichen Takt ihrer entfernten Verwandten aus dem "Schwierigen" und dem "Unbestechlichen"."

Die Welt, Hamburg

 

„Aus zahlreichen Facetten entsteht so das Gemälde eines österreichischen Hier und Jetzt im Herzen Europas, gestaltet mit dem Formwillen und der Sen­sibilität eines den Dialog in allen Schattierungen und Tonlagen souverän handhabenden Beobachters."

Neue Zürcher Zeitung


Seitenwechsel, Roman

 

Paul Zsolnay Verlag Wien 1982

AWV - Wien Verlag 2002

 

Mehr als eine glückliche Liebesgeschichte zwischen einem Flüchtling von der anderen Seite des Eisernen Vorhangs und einer verheirateten jungen Frau, die in ihrem Verlangen nach dem gewichtlosen, unirdischen Glück in einen tötlichen Konflikt gerät.

 

„Dieser Roman ist psychologisch ungeheurer reizvoll aufgebaut. Sieger bleibt die Urgesteinlandschaft des Grenzwaldes. Das gibt dem Geschehen etwas Archetypisches."                                    Die Welt

 

 


Der Thaya, Roman

 

Paul Zsolnay Verlag Wien 1981

Wien Verlag - AWV Verlag 2001

 

"Der Thaya", altösterreichischer Gutsbesitzer im Waldviertel, einer der reizvollsten Gegenden Österreichs, beobachtet beunruhigt, aber mit großem Interesse, die sozialen und politischen Veränderungen im Grenzland und die erotischen Irrungen und Wirrungen seines Sohnes.

 

„Der Roman öffnet, ohne dass er viel Aufhebens davon macht, den Blick auf einen weiten Horizont im vorsichtigen, behutsamen, subtilen Umgang mit der in langer geschichtlicher Erfahrung zu vielfacettierter Nuancierung gereiften Sprache."

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung